Aktuelles
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+Weihnachtshochwasser 2023
Sehr geehrte Schaubeauftragte, Vorstands- und Ausschussmitgliedermitglieder, sehr geehrte Damen und Herren,
zunächst einmal wünsche ich Ihnen und Euch allen ein frohes neues Jahr 2024 verbunden mit der Hoffnung und der Bitte,
dass wir uns auch in 2024 für unsere Gewässer mächtig ins Zeug legen. Leider waren die Tage ab 18.12. bis heute wegen des
anhaltenden Hochwassers insbesondere in der Lutter sehr sorgenvoll. Wir alle vom UV Schunter haben täglich um Weihnachten herum
auch rund um die Uhr - aufgepasst, dass die Lutter mit ihren 3 Armen nicht ganz Oberlutter überflutet. Dazu mussten alle 3 Arme
wiederholt wegen der aufzunehmenden Wassermengen täglich an den Ableitungsstellen austariert werden. Wie oft das Telefon klingelte,
vermag ich nicht zu sagen. Neben vielen "Dankeschön" gab es natürlich auch Beschimpfungen für unser Unvermögen, Gewässer zu unterhalten
einschließlich Drohungen mit Anzeigen, Schadensersatzforderungen und vieles mehr, obwohl die Lutter nicht über ihre Ufer getreten ist
und somit kein Schaden zu beklagen war. Bei unseren alle 5 - 6 Stunden durchgeführten Kontrollen der neuralgischen Punkte wie Siebe und
enge Durchlässe in der Kernstadt Königslutter hatte man das Gefühl, dass Geschwemmsel, Unrat, Hundekottüten und der Inhalt manch nicht
abgeholter gelber Säcke in den Lutterarmen landete. Wie dem auch sei, unsere Jungs, die Geschäftsführerin und der Vorsteher haben bravourös
gearbeitet, nicht nur in Königslutter sondern auch an den Wehranlagen in Wendhausen und Harxbüttel, deren Automatik rechtzeitig zum Weihnachtsfest
ausgefallen war und manuell reguliert werden musste. Zudem klemmten sich am 23.12. 23 dicke Bäume am Wehr in Wenden fest und mussten von
uns in 6-stündiger Knochenarbeit mit Unimog und Seilwinde über 40 m herausgezogen werden. Gleichwohl die Renaturierungsmaßnahmen in der
Wabe an der ehemaligen Zuckerfabrik Salzdahlum, in Neuerkerode, in Sickte und oberhalb vom Schöppenstedter Turm sowie die Renaturierungsbereiche
an der Scheppau, Beberbach, Sandbach, Reitlingsgraben und Mittelriede haben tadellos funktioniert und das Wasser tatsächlich gefahrlos aufgenommen
und abgeleitet. Gleiches gilt für die Schunter, die genau da über ihre Ufer getreten ist, wo wir durch gezielte Maßnahmen dafür Platz gemacht haben
oder wo in der Aue schon Platz vorhanden war, so dass zwar weite Flächen überflutet waren, aber keine wirkliche Gefahr darstellten. Mittlerweile
sind die Wasserstände bis auf den der Lutter wieder so gefallen, dass sie gefahrlos abgeführt werden können. Hoffen wir, dass wir in den nächsten
Tagen von ergiebigen Regenfällen verschont bleiben. Mein Dank gilt neben unseren Schunterlleuten, den eingesetzten Feuerwehrkameradinnen und -kameraden,
den Bauhöfen der betroffenen Gebietskörperschaften insbesondere aber den Bauhofsleuten der Stadt Königslutter am Elm um Roland Wander und auch Jochen
Henniges aus Thune, der trotz Überflutung der Zufahrtsstraße zu seinem Hof in Braunschweig-Thune, mehrmals täglich das " Frickenwehr" in Harxbüttel
bedient und so größeren Schaden am neuen Umfluter zwischen Thune und Walle verhindert hat.
Dieses zum Jahresbeginn 2024 mit einem herzlichen Dankeschön für diese beispiellose Hilfe und Einsatzbereitschaft.
Mit frdl. Gruß
Werner Denneberg
Vorsteher UV Sochunter
+Bericht Vorsteher über wichtige Angelegenheiten zu den Dezembersitzungen Vorstand und Ausschuss am 20.12. und 21.12.2023 im UVS- Bauhof in Königslutter am Elm
Nachtragshaushaltsplan 2023
Mit Verfügung vom 7.11.2023 hat der LK Helmstedt mitgeteilt, dass der Nachtraghaushaltsplan 2023 geprüft und sich keine Beanstandungen ergeben haben.
Renaturierungsmaßnahme Wabe in Sickte
Die Maßnahme ist fertiggestellt. Die noch ausstehenden Pflanzarbeiten erfolgten am 15.12. 2023 durch die Firma Mittelweser entsprechend vorliegendem und vom LK Wolfenbüttel
genehmigten Pflanzplan. Der Verband hat aufgrund der nunmehr abgeschlossen Arbeiten die restlichen Zuwendungsmittel abgerufen, die nun in den nächsten 2 Monaten durch Ausgaben
nachgewiesen werden müssen. Nach Rücksprache mit dem Ing.-Büro Weinkopf und der Fa. Mittelweser wird die Schlussrechnung zeitnah erstellt. Hinsichtlich der noch vorgesehenen
Pflegearbeiten innerhalb des nächsten Jahres mit einem Volumen von rd. 20.000 € ist mit dem NLWKN eine Sonderregelung hinsichtlich der darauf entfallenden Zuwendungen zu treffen.
Renaturierung Schunter Braunschweig-Rühme-Butterberg
Die vom WV Mittlere Oker durchgeführte Maßnahme ist auch fertiggestellt. Der bislang in der Unterhaltungspflicht des ehemaligen Bienroder Mühlenbetreibers Teegen stehende und auch
renaturierte und verlängerte Mühlengraben wurde nicht zur Aufstufung zu einem Gewässer II. Ordnung beantragt. Die Stadtentwässerung Braunschweig GmbH (SEBS) wird den Mühlengraben künftig
unterhalten.
Übernahme Unterhaltungspflicht renaturierte Wabe im Bereich Hötzum/Rautheim
Nach Ablauf der 5-jährigen Erprobungsphase nach Fertigstellung des neuen Wabeverlaufes im Bereich südlich Schöppenstedter Turms hat der Wasserverband Mittler Oker die Unterhaltungsverpflichtung
des neuen Wabeverlaufs ab 01.01.2024 vereinbarungsgemäß dem UV Schunter übertragen. Zuvor haben mehrere Abnahmetermine stattgefunden mit dem Ziel, dem UV Schunter einen gesicherten
Unterhaltungsbestand zu übergeben. Dieser neue Wabeverlauf wurde bereits mit Verfügung des NLWKN am 08.12.2021 durch Bekanntgabe im Nds. Ministerialblatt zu einem Gewässer II.
Ordnung aufgestuft. Die im neuen Wabeverlauf enthaltenen Unterhaltungserschwerungen wie Brücken, Durchlässe u.ä. werden zur Zeit entsprechend der satzunsgemäßen Veranlagungsregelungen
berechnet und als Beitrag neu festgesetzt.
Übernahme Schunterumfluter Thune-Walle
Die im Jahr 2006 vom WV Mittlere Oker begonnene Maßnahme ist noch immer nicht final abgeschlossen Es fehlen noch die Pflanzarbeiten entlang des Umfluters, zudem gibt es große Probleme
mit der nicht funktionierenden Automatisierung der Wehranlage am Frickenwehr in Harxbüttel, mit der Wasserführung beidseitig der Harxbütteler Landesstraßenbrücke (Ausspülungen
Brückenfundamente und Böschungsdurchbrüche zwischen der Schunter alt und dem nur 3 m daneben, aber höher verlaufenden Umfluter) und der seit über einem Jahr nachhängenden Reparatur des
Dammdurchbruchs in Harxbüttel aufgrund der sich dort angesiedelten Biber. Insoweit beobachtet der UV Schunter die Aktivitäten des UVMO und wird erst dann diese Gewässerstrecke in seine
Unterhaltungspflicht übernehmen, wenn sämtliche Havarien und Unzulänglichkeiten vollkommen abgestellt sind. Auch dieses Gewässer ist durch Verfügung des NLWKN vom 08.12.2021 zu einem
Gewässer II. Ordnung aufgestuft worden.
Anmerkung zur derzeitigen Gewässerordnungssituation
Seit Pensionierung des für Auf.- und Abstufungen von Gewässern zuständigen Sachbearbeiters beim NLWKN- Betriebsstelle Süd Braunschweig Herrn Bublitz Mitte Januar 2022
wurde die Stelle nicht wieder besetzt. Der UV Schunter hatte noch im September 2021 dem NLWKN vom Verband zu unterhaltene Gewässer wie einige Mühlengräben an der Schunter, die Mühlengrabensituation
in Erkerode Wabe), die Mittelriede alt, die Schunter alt zwischen Thune und Einmündung des Umfluters in die Schunter bei Walle, den Feuergraben als reinen Hochwasserentlaster sowie den Altarm der Uhrau
in Uhry zur Abstufung antragsgemäß vorgelegt. Leider ist seither trotz Proteste des Verbandes bis in die NLWKN-Spitze auch unter Einschaltung des Nds. Wasserverbandstages, der GEKO Oker sowie der
hiesigen Landtagsabgeordneten nichts passiert. Der Verband unterhält seit nunmehr 2 Jahren Gewässer, die seiner Meinung nach zu Gewässer III. Ordnung hätten herabgestuft werden müssen. Von dem
derzeitigen Mehraufwand da- durch bei der Erstellung der Unterhaltungsrahmenpläne für alle vom Verband zu unterhaltenden Gewässer ganz zu schweigen. Die Kosten für die abzustufenden Gewässer
hätte der Verband sparen können. Mittlerweile antwortet die dafür verantwortliche NLWKN -Mitarbeiterin sowie deren Führungskraft in der Betriebsstelle Süd in Braunschweig auf entsprechende
Hinweise, Anfragen und Bitten nicht mehr. Gleiches gilt für das schon länger bestehende Verbandsersuchen, bei der Präsidentin des NLWKN Frau Anne Rickmeyer in Norden mit diesem und anderen
Problemen hinsichtlich der Beantragung und Abwicklung von Renaturierungsmaßnahmen vorstellig zu werden.
Heimatbuch des Landkreises Wolfenbüttel für 2024
Der UV Schunter wurde von der Redaktion des Heimatbuches des LK Wolfenbüttel 2024 gebeten, im Rahmen des Generalthemas "Wasser" einen umfangreichen Bericht über die im Landkreis Wolfenbüttel
an den dortigen Verbandsgewässern durchgeführten Renaturierungsmaßnahmen zu verfassen. Am 05.12.2023 erfolgte im DGH Schladen die Vorstellung des Heimatbuches mit dem Bericht des UV Schunters.
Auf die beigefügte Anlage zum Bericht des Vorstehers wird verwiesen.
Heimatbuch des Landkreises Wolfenbüttel für 2024
Anlage
Einsatz Verbandskolonne
Die Mitarbeiter sind ab 18.12.2023 im Weihnachtsurlaub bis einschließlich 05.01.2024. In Notfällen stehen die Mitarbeiter jederzeit zur Verfügung. Die 2-tägig stattfindenden Siebkontrollen
im Kernstadtgebiet von Königslutter am Elm sowie die Kontrollen der Sohlgleiten und Wehre werden vom Vorsteher in dieser Zeit übernommen. In den letzten beiden Wochen im Dezember 2023 mit sehr
hohen Wasserständen standen hauptsächlich Kontrollgänge an den neuralgischen Punkten der Verbandsgewässer auf dem Programm sowie Einsätze mit schwerem Gerät zur Bergung von Baumstämmen, die sich
vor der Landesstraßenbrücke Thunstraße in Thune verklemmt hatten sowie in Walle, wo eine riesige Pappel den schadlosen Wasserabfluss der Schunter behinderte.
In eigener Angelegenheit
Ich möchte heute die Gelegenheit am Ende des Jahres 2023 nutzen, mich bei Vorstand, Ausschuss insbesondere aber bei den Mitarbeitern und bei der Geschäftsführerin des Verbandes - Frau Genge- herzlich
dafür zu bedanken, dass sie alle durch entsprechenden Bericht an Bundespräsident Frank Walter Steinmeier über den Nds. Ministerpräsidenten Stephan Weil mit dazu beigetragen haben, dass mir das
Bundesverdienstkreuz am 28.06.2023 durch den Bundespräsidenten verliehen und am 13.10 2023 in einer Feierstunde im Ratssaal der Stadt Königslutter am Elm durch Landrat Gerhard Radeck ausgehändigt wurde.
Weihnachtsgruß
Der Gewässerunterhaltungsverband Schunter wünscht Vorstand und Ausschuss, allen Mitgliedern, ehrenamtlich Tätigen im Verband, Firmen, dem Wasserverbandstag in Hannover, Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter der Unteren Wasser- und Naturschutzbehörden, Gebietskörperschaften im Verbandsgebiet sowie dem NLWKN- Betriebsstelle Süd in Braunschweig und Freunden des Verbandes eine besinnliche
Adventszeit, ein frohes Weihnachtsfest sowie ein gesundes neues Jahr 2024 in der Hoffnung, dass demnächst wieder ein normales Leben mit Zuversicht, Lebensfreude, Humor und einem fröhlichen Herzen
ohne irgendwelche schlimmen Kriegsereignisse, Fremdenhass, Zerstörungswut, Pandemien und andere, die Gemeinschaft belastendende und bedrohende Zerwürfnisse möglich ist. Im Namen von Geschäftsführung
und Mitarbeitern bedanke ich mich von ganzem Herzen bei Ihnen allen für ihre Mitarbeit, für ihr Engagement und ihren Einsatz für den Verband verbunden mit der herzlichen Bitte auch im neuen Jahr mit
uns gemeinsam für unsere Gewässer einzutreten, für sie zu streiten und für sie da zu sein.
Königslutter, den 18.12.2023
gez.
Werner Denneberg
Vorsteher UV Schunter
+Gewässerschauen 2023
Der UV Schunter hat die Termine für die Gewässerschauen in diesem Jahr wie folgt festgelegt:
Mittwoch, den 18.10.2023 Obere Schunter - Protokoll
Mittwoch, den 25.10.2023 Untere Schunter - Protokoll
Donnerstag, den 02.11.2023 Wabe - Protokoll
+Biologische Exkursion zur Schunter in Ochsendorf
Die Schülerinnen und Schüler zweier Biologie-Oberstufenkurse des Gymnasium Anna-Sophianeum unternahmen eine Exkursion
zur Bestimmung der Gewässergüte der Schunter in Ochsendorf.
Am 25.05.2023 war es soweit. Der Biologie-Leistungskurs von Herrn Kiehne und der Biologie-Grundkurs
von Herrn Hosse fuhren gemeinsam nach Ochsendorf, um vor Ort wissenschaftspropädeutisch die
Gewässergüte der Schunter zu bestimmen. Der Exkursionsort wurde gewählt, weil im Bereich des
ehemaligen Wehrs vom Unterhaltungsverband Schunter eine Renaturierungsmaßnahme durchgeführt
wurde, die aus biologischer Sicht sehr interessant ist. Die Gruppen gingen dabei arbeitsteilig
und nach dem Prinzip "Lernen durch Lehren" vor, da die Schülerinnen und Schüler des Leistungskurses
diejenigen des Grundkurses vor Ort in die Thematik einer Gewässergütebestimmung einführten.
Zunächst wurde von einem Teil der Schülergruppe die Gewässerstrukturgüte des Schunterabschnitts
bestimmt. Hierzu zeichneten die Schülerinnen und Schüler einen Querschnitt des Flusslaufs
und bewerteten diesen bezüglich der Gewässerumgebung, des Gewässerverlaufs, des Uferbewuchses,
des Strömungsbildes, der Tiefenrelevanz und der Gewässersohle mittels vorgegebener Kriterien.
Aus diesen Daten ließ sich eine durchschnittliche Gewässergüte von 1,9 bestimmen, welche auf
einer Skala von 1 bis 5 einer "guten Zustandsklasse" nach der Wasserrahmenrichtlinie entspricht.
Eine weitere Gruppe führte eine physikalisch-chemische Wasseruntersuchung durch. Neben der
Temperatur des Fließgewässers wurden auch die Leitfähigkeit, der pH-Wert, die Sauerstoffsättigung
sowie der Gehalt an Nitrat-, Ammonium- und Phosphat-Ionen bestimmt. Anhand der ermittelten
Daten konnte sodann eine Gewässergüte der Klasse 3 ermittelt werden, welche für eine mäßige
Verunreinigung steht. Abschließend bestimmte eine weitere Gruppe die biologische Gewässergüte.
Hierzu sammelte sie in einem festgelegten Gewässerabschnitt dort vorkommende Wirbellose und
bestimmte die Arten und deren Individuenzahlen. Aus diesen Daten konnte dann der so genannte
"Saprobienindex" mit einem Wert von 2,2 ermittelt werden, der ebenfalls Aufschluss über die
Gewässergüte gab.
In einer zusammenfassenden Präsentationsrunde stellten die künftigen Abiturienten dann
ihre Ergebnisse vor, wobei der renaturierte Schunterabschnitt insgesamt der Gewässergute 2
zugeordnet wurde. Auch stellten die Schülerinnen und Schüler fest, dass die Daten der
physikalisch-chemischen Untersuchung der größten Schwankung unterliegen und deshalb lediglich
einer Momentaufnahme gleichkommen.
Ein besonderer Dank geht auch an Frau Genge vom Unterhaltungsverbands Schunter, die mit
ihrem Team die Begehung des Abschnitts erst möglich gemacht hat.
+Gewässerentwicklungsplan
Gewässerentwicklungsplan der Schunter und
deren Nebengewässer zur Umsetzung der EUWRRL
Braunschweig-Thune+
Erstmalig mussten die Mitarbeiter mit einem Boot und unter Zuhilfenahme des Verbandsbaggers und Verbandsunimog mit Seilwinde
Bäume aus der Schunter bergen. Die Bergungsarbeiten dauerten 3 Tage und forderten Mannschaften und Gerät.
(Bilder >>)